Trauer am Arbeitsplatz: Was tun, wenn der Kollege trauert?
Trauer wird in unserer Kultur als etwas sehr Privates wahrgenommen. Wie sollte man sich verhalten, wenn ein Mitarbeiter oder eine Kollegin einen Trauerfall zu beklagen haben?
Trauer ist individuell, und deshalb kann es für den Umgang mit einer trauernden Kollegin oder einem trauernden Kollegen auch keine allgemeingültige Pauschalempfehlung geben.
Doch in der Regel ist es sinnvoll, offen zu kommunizieren, dass eine Kollegin oder ein Kollege einen großen Verlust erlitten hat. Der Vorgesetzte oder die Chefin sollte die Belegschaft persönlich darüber informieren und die betreffende Mitarbeiterin oder dem betreffenden Mitarbeiter angemessen kondolieren.
Engere Teamkollegen möchten sicherlich Ihre Anteilnahme persönlich ausdrücken, andere vielleicht eine gemeinsame Trauerkarte schreiben. Einige Anregungen dazu finden Sie hier.
Auf Gefühle Rücksicht nehmen, die Situation nicht banalisieren
Vor allem ist es wichtig, die Situation nicht mit Sätzen wie „das Leben geht weiter, Kopf hoch“ zu banalisieren. Solche Bemerkungen mögen gut gemeint sein – Trost spenden sie auf keinen Fall. Ebenso unangebracht ist es, wenn Kolleginnen und Kollegen aufgrund ihrer eigenen Hilflosigkeit die trauernde Mitarbeiterin oder den trauernden Mitarbeiter meiden, ihm aus dem Weg gehen würden. Dies wäre ein falsches Signal.
Gerade in den ersten Wochen steht die oder der Trauernde unter einer enormen emotionalen Belastung. Neben dem Verlust ist viel im persönlichen Umfeld zu regeln. Hier hilft es, wenn der Arbeitgeber der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter frei gibt und die anfallenden Arbeiten für diesen Zeitraum anders organisiert.
Und sicher werden alle Verständnis dafür haben, wenn die trauernde Mitarbeiterin oder der trauernde Mitarbeiter seine Aufgaben nicht immer mit voller Konzentration erledigen kann.
Trauer braucht Zeit
Wichtig ist es aber auch zu verstehen, dass Trauer Zeit braucht – und zwar bei jedem Menschen unterschiedlich viel. Während für die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Leben wieder in normalen Bahnen läuft drückt die Trauer die betroffene Kollegin oder den betroffenen Kollegen noch nieder.
Die Fragen „Wie geht es Ihnen heute? Kann ich etwas für Sie tun?“ sollten also nicht nur einmal zu Anfang, sondern immer wieder aufs Neue gestellt werden.
Gemeinsame Trauerrituale helfen
Auch kommt es immer wieder vor, dass eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter verstirbt und das Team trauert. Auch hier sollte die Chefin oder der Chef offen und persönlich mit allen Kolleginnen und Kollegen sprechen.
Gemeinsame Trauerrituale helfen, den Verlust begreifbar zu machen. So können für eine Weile eine Kerze und ein Bild wie auch ein Kondolenzbuch auf dem Schreibtisch der verstorbenen Mitarbeiterin oder des verstorbenen Mitarbeiters aufgestellt werden.
Diese Dinge können später mit den persönlichen Gegenständen der oder des Verstorbenen der Familie ausgehändigt werden.
Machen Sie jetzt den Vorsorge-Check!
Ein Unfall, eine plötzliche Erkrankung können das Leben radikal verändern. Deswegen ist es wichtig, sich bereits in gesunden Tagen mit den Themen zu befassen, die am Ende des Lebens von großer Bedeutung sein können.
Umgang mit Trauernden am Arbeitsplatz
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