Wenn Eltern ins Pflegeheim kommen – die Frage nach dem Bestatter
Bei der Aufnahme ins Pflegeheim werden viele organisatorische Dinge geregelt. Wenn dann auch nach einem Bestattungsunternehmen gefragt wird, sind manche Angehörige zunächst verunsichert. Doch diese Frage ist Teil einer verantwortungsvollen Vorsorge – und hilft, später Missverständnisse zu vermeiden.
Teil der Aufnahme-Dokumentation
Die Frage nach dem Bestatter gehört zur normalen Dokumentation bei der Heimaufnahme. Im Sterbefall müssen oft schnell Entscheidungen getroffen werden. Wenn bereits geklärt ist, welches Bestattungsunternehmen die Familie wünscht, gibt das allen Beteiligten Sicherheit. Manchmal sind Angehörige nicht sofort erreichbar. Dann ist es für das Pflegepersonal eine Erleichterung, wenn bereits klar ist, an wen sie sich wenden sollen.
Ihre Entscheidungsfreiheit bleibt bestehen
Die Nennung eines Bestatters bei der Heimaufnahme ist keine bindende Festlegung. Das Heim darf weder ein bestimmtes Bestattungsunternehmen vorschreiben noch selbständig den Auftrag zur Bestattung erteilen. Die Entscheidung liegt immer bei den Bewohnern oder den Angehörigen.
Sie haben jederzeit das Recht, Ihre Entscheidung zu ändern. Falls sich Umstände ändern oder Sie aus anderen Gründen ein anderes Bestattungsunternehmen beauftragen möchten, ist dies problemlos möglich. Das Pflegeheim muss Ihre Wünsche respektieren.
Wenn Sie bei der Heimaufnahme noch keine Wahl treffen möchten, ist das völlig in Ordnung. Sie können Ihre Entscheidung später nachreichen.
Der richtige Zeitpunkt für wichtige Gespräche
Der Einzug ins Pflegeheim bietet eine gute Gelegenheit für wichtige Gespräche. Nutzen Sie die Zeit vor dem Einzug, um mit Ihrem Angehörigen über seine Wünsche zu sprechen.
Viele Menschen haben konkrete Vorstellungen von ihrer späteren Bestattung, sprechen aber nicht von sich aus darüber. Darüber in Ruhe zu reden, kann Klarheit schaffen. Der Betroffene erhält die Gewissheit, dass seine Wünsche respektiert werden.
In einer entspannten Atmosphäre können Entscheidungen viel besser getroffen werden als in der akuten Trauersituation. Wenn der Ernstfall eintritt, sind Hinterbliebene oft emotional überwältigt. Vorherige Gespräche und Vereinbarungen entlasten in dieser schweren Zeit erheblich.
Was im Ernstfall passiert
Pflegeheime sind gut auf den Umgang mit Sterbefällen vorbereitet. Das Personal weiß, welche Schritte eingeleitet werden müssen. Zunächst wird ein Arzt verständigt, der den Tod feststellt und den Totenschein ausstellt. Anschließend werden die Angehörigen benachrichtigt.
Das Heim kümmert sich um die würdevolle Erstversorgung des Verstorbenen. Es stellt einen geeigneten Raum zur Verfügung, in dem Angehörige Abschied nehmen können. Viele Heime haben eigene Aufbahrungsräume für eine ruhige Atmosphäre.
Das Bestattungsunternehmen wird informiert und übernimmt dann die weiteren Schritte. Es berät die Familie und organisiert alle notwendigen Formalitäten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Pflegeheim und Bestatter sorgt für einen reibungslosen Ablauf.
Wenn Angehörige im Urlaub sind
Besonders wichtig wird die Vorabklärung, wenn Angehörige verreisen möchten. Die Sorge, dass während des Urlaubs etwas passieren könnte, hält viele Menschen davon ab, eine Auszeit zu nehmen. Mit einer klaren Regelung können Sie beruhigter verreisen.
Das Pflegeheim weiß dann, welches Bestattungsunternehmen zu kontaktieren ist. Die ersten Schritte können eingeleitet werden, auch wenn Sie nicht sofort vor Ort sein können. Das Bestattungsunternehmen kann Sie telefonisch erreichen und alle weiteren Schritte mit Ihnen besprechen.
Vorsorge schafft Sicherheit für alle
Eine klare Regelung hilft allen Beteiligten. Das Heim weiß, welches Bestattungsunternehmen der Ansprechpartner ist. Die Angehörigen haben die Gewissheit, dass ihre Wünsche respektiert werden. Das Bestattungsunternehmen kann sich darauf einstellen, im Bedarfsfall schnell zur Stelle zu sein.
Diese Vorausplanung nimmt niemandem die Hoffnung oder beschleunigt einen Abschied. Sie sorgt vielmehr dafür, dass alles in geordneten Bahnen verläuft, wenn der natürliche Lauf des Lebens sein Ende nimmt. Das ist ein Geschenk an die Hinterbliebenen, die sich dann ganz auf ihre Trauer und den Abschied konzentrieren können.
Eine große Umstellung für alle
Der Einzug ins Pflegeheim bedeutet für alle Beteiligten eine große Umstellung. Viele organisatorische und emotionale Herausforderungen wollen bewältigt werden. Gerade in dieser Zeit ist es hilfreich, auch schwierige Themen anzusprechen und zu regeln.
Das gibt nicht nur dem Pflegeheim, sondern vor allem Ihnen und Ihrer Familie die Gewissheit, im Ernstfall gut vorbereitet zu sein. Die Frage nach dem Bestatter ist deshalb nicht beunruhigend, sondern ein Zeichen professioneller und fürsorglicher Betreuung.
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