Verstorbenenversorgung

Die letzte Ehre erweisen: den Verstorbenen waschen und ankleiden

In früheren Zeiten war es vielfach üblich, dass Familienmitglieder ihren verstorbenen Angehörigen selbst gewaschen und für die Beisetzung angekleidet hatten. Heute wird dies in aller Regel von entsprechend geschulten Mitarbeitern im Bestattungsunternehmen übernommen. Doch immer häufiger werden wir von Hinterbliebenen darauf angesprochen, ob die Möglichkeit besteht, beim Waschen und Ankleiden mitzuwirken und so dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.

Dieser besondere Akt des Abschieds hat in vielen Kulturen und Traditionen eine tiefe symbolische Bedeutung und bietet den Hinterbliebenen die Möglichkeit, ihre Liebe und Verbundenheit auf eine sehr persönliche Weise auszudrücken. Gerade wenn Familienmitglieder selbst über längere Zeit die Pflege zu Hause übernommen haben, ist auch das Waschen des Verstorbenen ein bekannter und natürlicher Vorgang.

Unsere Mitarbeiter unterstützen professionell, wo Hilfe benötigt wird. Unsere Räumlichkeiten sind für diesen Zweck sehr gut ausgestattet und bieten den nötigen Raum, um in Ruhe und Würde diesen letzten Dienst zu vollziehen.

Bestattungswäsche, Totenhemd oder Alltagskleidung?

Immer mehr Menschen entscheiden sich heute dafür, nicht in klassischer Bestattungswäsche sondern in ihrer bevorzugten Alltagskleidung beigesetzt zu werden, also zum Beispiel in Poloshirt und Chinos, im Lieblingskleid oder sogar im Fan-Shirt. Das ist ohne weiteres möglich; bei Erdbestattungen sollten Sie aber darauf achten, Textilien aus Baumwolle, Wolle, Leinen oder Seide für das Ankleiden des Verstorbenen bereitzuhalten. Kleidung aus Kunstfasern ist nicht geeignet, weil diese nicht verrotten.

Wenn Sie es wünschen, stellen wir Ihnen aber auch ein sogenanntes Sterbe- oder Totenhemd zur Verfügung.

In manchen bayrischen Dörfern war es übrigens bis ins 19. Jahrhundert Brauch, ein solches Totenhemd, oft aus Leinen hergestellt, als oberstes Hemd auf den Stapel im Kleiderschrank zu legen – als Erinnerung an die eigene Vergänglichkeit.

Kämmen, frisieren, Make-up

Zum Ankleiden gehört es auch, der verstorbenen Person das Haar zu richten, ihr Gesicht oder Hände einzucremen und vielleicht auch ein wenig Make-up aufzutragen – nicht, um sie lebendiger aussehen zu lassen, sondern als eine liebevolle Geste der Fürsorglichkeit. Wenn gewünscht, sind wir natürlich auch dabei gerne behilflich.

Abschied nehmen – auf ganz persönliche Weise

Nehmen Sie sich Zeit für das Ankleiden und Versorgen Ihres Verstorbenen. Und natürlich brauchen Sie dabei nicht in stiller Trauer zu verharren, sondern können mit dem Verstorbenen sprechen, seine Hand halten, sich mit den Angehörigen an das geteilte Leben erinnern … was immer Ihnen hilft, mit dem erlittenen Verlust umzugehen, sei es Lachen oder Weinen. Nicht selten erleben wir auch, dass gemeinsam gebetet oder auch musiziert und gesungen wird, oder dass Angehörige etwas zu essen und zu trinken mitgebracht haben.

Der Familienabschiedsraum bei Wiese

Für Angehörige, die sich über mehrere Tage hinweg Zeit für den Abschied nehmen möchten, haben wir einen rund um die Uhr zugänglichen Abschiedsraum eingerichtet. Gerne dürfen Sie Beigaben wie Fotos, Bilder und Erinnerungsstücke mit in den Sarg oder in die Urne legen. Falls Sie dies nicht selbst tun möchten, können wir gerne Ihre Beigaben für Sie zur Verstorbenen oder zum Verstorbenen legen.